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Mrs. Allingham, die Doppelbürgerin mit Entlebucher Herz

«Auswandern war schon immer ein Traum von mir. Dass es mich ans Ende der Welt führt, hätte ich jedoch nie gedacht.» zwinkerte Melanie Allingham (-Thalmann), welche 2015 mit ihrem australischen Ehemann Simon nach Down Under auswanderte.

25.07.2022

2010 hat die heute 31-jährige, abenteuerlustige Frau ihre Ausbildung als Kauffrau bei der Clientis Entlebucher Bank abgeschlossen. Als Allrounderin wurde sie nach ihrer Lehrzeit für Aufgaben im Sekretariat, am Schalter, in der Kreditadministration und als Assistentin der Geschäftsleitung weiterbeschäftigt. Sie denkt auch heute noch oft und gerne an die Zeit bei der Clientis, die alten Arbeitsgspändli und vor allem die legendären Ski-Weekends.

Melanie lebt derzeit mit ihrer Familie (Ehemann Simon und ihren zwei Töchtern Lucy, 4 Jahre und Tessa, 2 Jahre) in Mandurah. Das liegt südlich von Perth in Westaustralien. Anfangs arbeitete das Paar in einem Restaurant. Mittlerweile ist Melanie als Kundenberaterin bei der Bank of Queensland angestellt und kann so ihr ursprüngliches Fachwissen im Banking anwenden, obwohl die Bankgesetze in Australien wohl nicht mit denen der Schweiz vergleichbar sind.

Die gebürtige Escholzmatterin ist hingerissen von den schönen Stränden direkt vor der Haustür und dem klaren Meer. Trotzdem vermisst sie den schneereichen Winter und die Berge der Schweiz. Die Australier seien sehr offen und man komme überall sofort ins Gespräch. Doch die Arbeitsmoral lässt zu wünschen übrig – jedenfalls für die gewissenhafte Schweizerin.

Vor der Corona-Zeit reiste die Familie mindestens einmal im Jahr in die Schweiz, denn sie wollen die wertvollen Freundschaften auch mit 14'000 Kilometer Entfernung pflegen, die Schweiz jedes Mal neu entdecken und insbesondere die Schweizer Küche geniessen. Irgendwie scheinen die Guetzli in Australien nicht so schmackhaft zu sein, denn von der Kambly hat Melanie im Interview mehrmals geschwärmt.

 

 

Die Reisemöglichkeiten waren während den letzten zwei Jahren aufgrund der Pandemie stark eingeschränkt, da die Grenzen in Australien zum Ausland strikt geschlossen waren. Der Heimweh-Entlebucherin machte vor allem die Ungewissheit, wie lange das andauert, grosse Sorgen.

Vor kurzem hat die Familie entschieden Anfang nächsten Jahres nach Escholzmatt zurückzukehren. Es war eine schwierige Entscheidung mit grossem Abwägen was wohl am besten wäre. Die Vorteile der Schweiz überwogen jedoch. Die wichtigsten Pros waren eine solide Schulbildung für die Kinder, die Traditionen und Bräuche der Schweiz, die 5. Jahreszeit, das gute Essen und die unkomplizierten Reisemöglichkeiten. Die Familie Allingham freut sich nun sehr das Entlebuch, die Schweiz und auch Europa noch besser zu entdecken und zu geniessen. Für sie ist es wichtig, den Töchtern Lucy und Tessa einen guten Lebensraum zum Aufwachsen bieten zu können. Die australischen Wurzeln werden sie aber bestimmt nicht verlieren. Ohne Zweifel werden sie die Familie von Simon und die australischen Freunde, sowie die Wildnis mit den einzigartigen Tieren, wie Kängurus, Delfine, Papageien und den feenhaften Zaunkönigen vermissen. Den Wetterbericht müssen sie jetzt dann auch wieder besser studieren, da die Sonne in der Schweiz leider nicht selbstverständlicherweise immer scheint.

Im Herbst wird die Familie mit ihrem Wohnwagen nach Adelaide über den Nullarbor fahren. So können sie Australien noch am besten geniessen. Auch Weihnachten werden sie noch mit der Familie von Simon verbringen und dann im Januar in die Schweiz reisen und hier wieder neu anfangen.

Obwohl Melanie seit letztem Jahr Doppelbürgerin ist und den Aussie-Slang auch gut aufgenommen hat, sei sie doch immer noch mehr Schweizerin geblieben. Und das mit einem grossen Entlebucher Herz.

 

 

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